Finden heißt nicht wissen

Google ersetzt keinen Zahnarztbesuch

Google LupeIch googel, du googelst, wir googeln. Im Zeitalter des modernen Web 2.0 scheint die beliebte Suchmaschine das Informationsgespräch mit dem Zahnarzt immer öfter zu ersetzen. Doch meistens landet man nach einer Suchanfrage auf obskuren Foren, die alles andere als fachlich kompetente Ratschläge vermitteln. Dieses kann unter Umständen zu riskanten Fehlinformationen führen. Im schlimmsten Fall kann der Internetnutzer seiner Gesundheit schweren Schaden zufügen, wenn er aufgrund der Online-Lektüre auf einen dringend notwendigen Zahnarztbesuch verzichtet. 

Die Zeiten ändern sich. Früher war alles besser. Das hätte es damals nicht gegeben. Jede Generation verwendet gerne solche Sätze. Doch auch Zahnärzte sind von den neuen Entwicklungen betroffen. Denn mit dem Siegeszug des Internets informiert sich der Patient bereits seit Jahren vor einem Besuch in der Zahnarztpraxis. Das hilft dem Zahnarzt in vielen Fällen, wenn er berät oder mit Patienten gemeinsam die Therapie abstimmt. Das Problem: Einige Internetnutzer vertrauen nur ihren eigenen Recherchen über Google oder ähnliche Suchmaschinenanbieter. Das birgt jedoch eine große Gefahr, denn das Internet ist zwar eine unerschöpfliche Quelle für Informationen, leitet diese jedoch oftmals völlig ungefiltert an den Nutzer weiter.

Obskure Foren – wenn der Laie zum Doktor wird

Die meisten Suchanfragen zu Zahnschmerzen, einer Behandlungen oder Methoden führen zu diversen Foren. Dort schließen sich Nutzer zusammen, die allesamt das Interesse an einem bestimmten Themengebiet teilen, Fragen stellen, sie beantworten und ihre Erfahrungen miteinander austauschen. Das klänge prinzipiell gar nicht so schlecht, wäre da nicht die Tatsache, dass die meisten Nutzer dieser Foren eben kein Fachwissen besitzen, sondern lediglich ihre eigenen Erfahrungen weitergeben.

Jeder Patient ist einzigartig und sein Leiden ist individuell. Die daraus folgende Behandlung muss von einem ausgebildeten Zahnarzt nach einer persönlichen Untersuchung ermittelt werden. Viel zu oft passiert es aber, dass Patienten die Informationen und Ratschläge, die sie in besagten Internet-Foren entdeckt haben, für bare Münze nehmen und explizit eine der dort gelesenen Behandlungen verlangen. Dieses unkritische Vertrauen in die Internet-Foren kann fatale Folgenhaben, wenn dadurch die fachlich fundierte, vom Zahnarzt vorgeschlagene Therapie in Frage gestellt oder gar vollständig abgelehnt wird.

Wie aus Google & Co. eine gesunde Ergänzung wird

Prinzipiell ist es durchaus wünschenswert, wenn ein Patient sich im Vorfeld einer Untersuchung oder einer Therapie auch im Internet schlau machen möchte. Hier gilt es jedoch, ein paar Dinge zu beachten:

  • Patienten sollten Foren gegenüber prinzipiell skeptisch eingestellt sein. Die dort gewonnenen Informationen müssen immer, hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalts und ihrer Anwendbarkeit, kritisch reflektiert werden. Im besten Fall können sie nur als eine Orientierung dienen. Suchen Sie sich Foren, in denen anerkannte und ausgebildete Zahnärzte Fragen von Usern beantworten oder welche die klar moderiert und strukturiert sind.
  • Achten Sie bei Ihrer Suchanfrage darauf, dass Sie Beiträge, Artikel oder Informationen anerkannter zahnmedizinischer Seiten auswählen. Viele Medizinportale sind mit einem Gütesiegel von Afgis oder HONzertifiziert. Die Informationen auf diesen Seiten werden regelmäßig aktualisiert und sind daher vertrauenswürdiger.
  • Die Informationen, die Ihre Internetrecherche ergeben hat, sollten immer nur ergänzend betrachtet werden. Sie ersetzen nie das persönliche Gespräch mit Ihrem Zahnarzt. Wenn Sie ein Problem haben, sollten Sie immer einen Termin mit Ihrem Zahnarzt vereinbaren. Er als Experte kann seine Meinung zu den gewonnenen Informationen geben und seine Sichtweise darlegen. Denn bei allem, was das Internet uns heutzutage ermöglicht, kann es einen ausgebildeten Mediziner nicht ersetzen. In einer offenen und auf Vertrauen basierendenZusammenarbeit mit Ihrem Zahnarzt finden Sie immer die beste Lösung.

Textquelle: Initiative proDente