Zähne fürs ganze Leben
Die Lebenserwartung der deutschen Männern liegt bei 77 Jahren, bei Frauen sogar bei 82 Jahren. Die moderne Zahnmedizin setzt sich erfolgreich dafür ein, dass sie ihre eigenen Zähne bis ins hohe Alter behalten können. Die Zahl der fehlenden Zähne bei 65 bis 74-Jährigen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Fehlten 1997 einem Patienten noch durchschnittlich 17,6 Zähne waren es 2005 nur noch 14,2.
Zähne haben neben ihrer primären Funktion als Kauorgan noch andere vielfältige Aufgaben. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Lautbildung (z.B. des S-Lautes) und gleichzeitig besitzen sie eine ästhetische Funktion. In der heutigen Gesellschaft haben gesunde, schöne und gepflegte Zähne einen hohen Stellenwert.
„Ein schönes Lachen lässt Menschen attraktiver und vitaler aussehen – es ist ein Garant für Sympathie“, so Dr. Joachim Hoffmann von der Initiative proDente. Umso wichtiger, sich für die Erhaltung der eigenen Zähne einzusetzen.
Zur Zahnerhaltung zählen in der Zahnmedizin alle vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen, die den Zahn in seiner Form und Funktion erhalten oder wiederherstellen, ohne ihn durch einen künstlichen Zahn zu ersetzen. Die ständige Verbesserung und Weiterentwicklung moderner zahnärztlicher Werkstoffe und Geräte in den letzten Jahren erweitert die therapeutischen Möglichkeiten im Bereich „Zahnerhalt“ enorm. Einen Zahn ziehen ist die letzte Maßnahme: sie kommt zum Einsatz, wenn vorangegangene medizinischen Eingriffe nicht erfolgreich waren oder im Vorfeld bereist aussichtslos erscheinen.
Besser vorbeugen als heilen
Wer seine Zähne 2 x täglich regelmäßig und gründlich mit Hilfe von Zahnbürste und Hilfsmitteln wie Zahnseide undZahnzwischenraumbürsten pflegt, legt den Grundstein zu gesunden Zähnen. Eine wichtige Rolle in der Prophylaxe spielt außerdem die Durchführung einer Professionellen Zahnreinigung. „Studien haben eindrucksvoll belegt, dass regelmäßig durchgeführte PZRs das Risiko erheblich reduzieren, an Karies oder einer Parodontitis zu erkranken“, erklärt Professor Dr. med. dent. Thomas Attin, Direktor der Klinik für Präventivzahnmedizin, Parodontologie und Kariologie am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, der Universität Zürich. Neben der PZR ist die Fissurenversiegelung bei durchbrechenden Kinderzähnen ein wichtiger Baustein, um Zahndefekten vorzubeugen. Dabei werden die Grübchen der Backenzähne mit einer Kunststoffmasse gefüllt, um die Kariesgefahr zu verringern.
Breites Spektrum in der Zahnerhaltung
Sind die Zähne schon kariös und dadurch beschädigt, hilft keine Vorbeugung mehr – der Zahnarzt konzentriert sich auf die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Zahnes. „Je nach Ausmaß des Schadens wird er zu einer Füllung oder einer künstlichen Krone, welche individuell im Dentallabor hergestellt wird, raten“, so Zahntechnikermeister Thomas Lüttke vom Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen. Zahnfüllungen sind im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“, denn sehr viele Menschen haben einen oder mehrere Zähne, die mit einer Füllung versorgt sind.
Ist der Zahn so massiv beschädigt, dass sich der Zahnnerv im Wurzelkanal entzündet hat, kann der Zahn durch eine umfangreiche Wurzelkanalbehandlung gerettet werden. Die betroffenen Wurzelkanäle werden gereinigt sowie desinfiziert und sorgfältig wieder verschlossen. Treten nach einer Wurzelkanalfüllung erneut Entzündungen im Bereich der Wurzelspitze auf oder ist ein optimales Füllen der Kanäle nicht möglich, kann die sogenannte Wurzelspitzenresektiondurchgeführt werden. Dabei wird die entzündete Wurzelspitze freigelegt und entfernt. Die Wurzelspitzenresektion ist die letzte Möglichkeit, einen gefährdeten Zahn zu retten. Ihr Erfolg schwankt zwischen 50 und 90 Prozent, je nachdem ob ein Frontzahn oder ein hinterer Backenzahn operiert wird.
Text- und Bildquelle: Initiative proDente e.V.