Augen auf beim Zahnpasta-Kauf

Sobald der erste bleibende Backenzahn durchgebrochen ist, bietet eine Kinderzahnpasta nicht mehr den optimalen Kariesschutz.

Mädchen putzt sich die ZähneSpätestens ab diesem Zeitpunkt oder ab dem 6. Geburtstag sollen Kinder Junior- oder Erwachsenenzahnpasten verwenden. Weil Juniorzahnpasten aber oft genauso bunt und peppig verpackt sind wie Kinderzahnpasten, rät die Informationsstelle für Kariesprophylaxe Eltern, beim Kauf genau zu prüfen, ob sie zur richtigen Zahnpasta für ihr Kind gegriffen haben. Die Auswahl der richtigen Zahnpasta scheint ganz simpel: Kinderzahnpasta für Kinder und Erwachsenenzahnpasta für Erwachsene. Aber für wen ist eigentlich Juniorzahnpasta, die seit Kurzem in den Läden steht? Die milder schmeckende Juniorzahnpasta schließt eine Lücke in der Kariesvorsorge junger Menschen. Denn sie bietet mit ihrem höheren Fluoridgehalt für die durchbrechenden Zähne von Kindern ab dem sechsten Geburtstag den optimalen Kariesschutz. Kinderzahnpasta ist dagegen auf die Bedürfnisse der Zähne der Kleinsten abgestimmt.

Verwechslungsgefahr

Die Verpackungen von Kinder- und Juniorzahnpasten sehen sich aber oft sehr ähnlich. „Da Juniorzahnpasten bisweilen in einem kindlichen Design angeboten werden, verwechseln sie die Verbraucher häufig mit Kinderzahnpasten“, verdeutlicht Professor Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. Da die Fluoridkonzentrationen unterschiedlich sind, kann der schnelle Griff ins Regal Folgen für die Zahngesundheit haben. Daher ist Aufmerksamkeit beim Zahnpasta-Kauf geboten. Der Fluoridgehalt von Kinderzahnpasta ist nur ungefähr ein Drittel so hoch wie bei der Juniorzahnpasta, nämlich 500 ppm Fluorid. Für Kinder ab dem sechsten Geburtstag bietet die Kinderzahnpasta deshalb nicht mehr den optimalen Kariesschutz. Und für Kinder unter sechs Jahren ist in den Juniorzahnpasten zuviel Fluorid enthalten. Zuviel Fluorid kann später eine sogenannte Zahnfluorose an den bleibenden Zähnen verursachen. Das sind weißliche bis braune Flecken am Zahn, die ein kosmetisches Problem darstellen.

Welche Zahnpasta für welches Kind?

Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe empfiehlt, ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns bis zum Beginn des Zahnwechsels oder bis längstens zum sechsten Geburtstag Kinderzahnpasta zu verwenden. „Ab dem sechsten Geburtstag kann ein Kind im Prinzip eine Erwachsenenzahnpasta benutzen“, sagt Professor Zimmer. „Sobald der erste bleibende Backenzahn hinter den letzten Milchzähnen durchbricht, ist es wichtig, eine Zahnpasta mit möglichst hoher Fluoridkonzentration zu verwenden. Da der Zahnschmelz noch nicht voll ausgehärtet ist, besteht hier ein besonders hohes Karies-Risiko“, so der Experte. Sowohl Junior- als auch Erwachsenenzahnpasten bieten mit einerFluoridkonzentration von maximal 1.500 ppm den benötigten Kariesschutz.

Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe rät deshalb, die Angaben auf der Tube genau zu überprüfen. Neben dem Fluoridgehalt können Eltern auch auf den Aufdruck „für Milchzähne“ oder „für Kinder bis zum sechsten Geburtstag“ achten. Bei Tuben mit diesen Aufschriften handelt es sich um Kinderzahnpasten mit dem niedrigen Fluoridgehalt.

Kariesprophylaxe rundum

Fluoride schützen Kinderzähne gleich dreifach: Sie verbessern die Widerstandskraft der Zähne gegen Säuren. Sie hemmen den Stoffwechsel der Bakterien im Zahnbelag. Und sie fördern die Wiedereinlagerung wichtiger Mineralien in den Zahnschmelz. Neben der richtigen Zahnpasta empfiehlt die Informationsstelle für Kariesprophylaxe, zur Basisprophylaxe fluoridiertes Speisesalz zu verwenden. Es ist als Jodsalz mit Fluorid im Lebensmittelhandel erhältlich. Das Fluorid, das dem Salz zugesetzt wurde, wirkt schon während des Essens am Zahn und kommt den Zähnen immer dann zugute, wenn mit fluoridiertem Salz zubereitete Speisen gegessen werden.

Text: Informationsstelle für Kariesprophylaxe, Leimenrode 29, 60322 Frankfurt am Main, 069/2470 6822, , http://www.kariesvorbeugung.de
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