Wenn die Mobilität eingeschränkt ist
Standen früher „die Dritten“ häufig in einem Wasserglas auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett, besitzen ältere Menschen heute immer länger die natürlichen eigenen Zähne. Diese sollten gut gepflegt und regelmäßig zahnärztlich versorgt werden – auch wenn sich im Alter körperliche oder geistige Einschränkungen einstellen. Gleiches gilt für Menschen mit Behinderung. Denn schlechte Mundpflege und unzureichender Zugang zu zahnärztlicher Versorgung erhöhen das Risiko für Karies und Entzündungen des Zahnhalteapparates.
Deutschlands Bevölkerung schrumpft und wird immer älter. Mit fortschreitendem Alter kann die selbständige Pflege von Zähnen und Mundhöhle jedoch zum Problem werden.
Den Menschen fällt es schwer, mit der Zahnbürste richtig zu putzen oder die Pflege regelmäßig einzuhalten. Auch der Gang zum Zahnarzt kann beschwerlich oder nicht mehr möglich sein. Schon heute wird durchschnittlich jeder Zweite im Laufe seines Lebens zum Pflegefall und ist auf Hilfe angewiesen, sei es zu Hause oder in einem Pflegeheim. Diese Entwicklung bedeutet eine große Herausforderung für die Gesellschaft und auch für die zahnmedizinische Versorgung der Betroffenen.
Bei Älteren ganz besonders auf Mundgesundheit achten
Ältere Menschen besitzen heute immer länger ihre natürlichen Zähne. Gleichzeitig nehmen Wurzelkaries sowie schwere Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) zu. Bedeutsam ist dies insofern, da sich die Parodontitis auf andere Krankheiten wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen sowie rheumatische Erkrankungen ungünstig auswirken kann. Daher sollte gerade bei Älteren ganz besonders auf eine ausreichende Pflege der Zähne einschließlich des möglichen Zahnersatzes und einen guten Zugang zu zahnärztlicher Versorgung geachtet werden – auch wenn die Mobilität eingeschränkt ist oder diese Menschen aus anderen Gründen auf Hilfe angewiesen sind.
Menschen mit Behinderung haben besondere Bedürfnisse
Ebenso wie bei Älteren stehen Zahnarztpraxen bei der Versorgung von Menschen mit Behinderung vor der Herausforderung, sich auf besondere Bedürfnisse einzurichten. So haben viele Patienten mit geistiger Behinderung Angst vor dem Zahnarzt oder verweigern die Behandlung. Etwa 40 Prozent der Behandlungen erfolgen daher unter Narkose. Zudem müssen sich die Praxen auf die eingeschränkte Mobilität von Menschen mit körperlicher Behinderung einstellen. Der Zahnarzt wird meist nicht zur Prophylaxe, sondern nur dann aufgesucht, wenn die Patienten Beschwerden haben. Dies führt zu einem hohen Karies- und Parodontitisbefall und gleichzeitig zu einem schlechten Sanierungszustand der Zähne bei Menschen mit Behinderung.
Textquelle: Initiative proDente