Eine Krone ist eine Krone für eine Krone?
Was tun, wenn mehr als die Hälfte einer Zahnkrone zerstört ist? Oder wenn wesentliche Teile eines Zahnes fehlen? Kann der Schaden mit einer Füllung nicht nachhaltig repariert werden, dann raten Zahnärzte in der Regel zu einer künstlichen Zahnkrone. Die Auswahl ist enorm. Ebenso vielfältig sind die Gründe für eine Zahnkrone: Häufig ist es Karies, die die natürliche Zahnkrone so sehr angegriffen hat, dass eine Füllung allein aus statischen Gründen nicht mehr sinnvoll ist. Manchmal dienen Kronen als Anker für eine Brücke, die einen oder mehrere fehlende Zähne ersetzten.
Auch sogenannten „toten Zähnen“ – Zähnen, deren Wurzelkanal behandelt werden mussten – wird häufig aus Stabilitätsgründen eine Krone aufgesetzt. Denn ein „toter Zahn“ ist nicht mehr so elastisch wie ein lebender Zahn. Mit Kronen oder Veneers gleichen Zahnärzte häufig aber auch ästhetisch störende Fehlstellungen der Zähne aus, wenn eine kieferorthopädische Regulierung nicht möglich ist. Welche Kronenart wann zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der verbliebenen Zahnsubstanz, von der Art des auszugleichenden Defekts, von den Platzverhältnissen zum Gegenkiefer, vom Zustand des Zahnfleischs aber auch von der Erwartungshaltung des Patienten. Deswegen sollte man sich von seinem Zahnarzt ausführlich beraten lassen!
Kronen aus Verblend-Metall-Keramik
Die Keramik-Verblend-Krone stellt heute die Standard-Krone für den sichtbaren Bereich dar. Das hat viele Gründe: Zum einen können sehr gute kosmetische Ergebnisse erzielt werden, zum anderen sind Keramik-Verblend-Kronen durch das Metallgerüst und den relativ geringen Verlust von gesunder Zahnsubstanz beim Präparieren äußerst stabil. Außerdem ist die Lebenserwartung mit zirka 15 Jahren sehr hoch. Die Kombination mit dem biokompatiblen, gewebefreundlichen Keramikmaterial sorgt zudem für eine sehr glatte Oberfläche, die Zahnbelägen (Plaque und Kariesbakterien) kaum eine Chance bietet. Auch nach mehreren Jahren verfärben sich diese Kronen in der Regel nicht.
Kronen und Verblendungen aus Vollkeramik
Kronen aus Vollkeramik sind heutzutage selbst für Fachleute kaum von natürlichen Zähnen zu unterscheiden. Sie werden aus keramischen Massen gefertigt, die in einem aufwendigen Prozess individuell an die natürlichen Zähne angepasst werden. Außerdem werden sie mit farblich angepassten Zementen eingesetzt. Durch die Metallfreiheit sind Kronen aus Keramik biologisch sehr gut verträglich. Allerdings muss aus kosmetischen und statischen Gründen viel – zum Teil auch gesunde Zahnsubstanz – bei der Aufbereitung geopfert werden. Bei Patienten, die stark mit den Zähnen knirschen und pressen, ist Vorsicht geboten.
Teleskopkronen – Stützpfeiler für Brücken
Teleskopkronen – ineinander gleitende Doppelkronen – verbinden natürliche Zähne oder Implantate mit herausnehmbaren Zahnersatz. Teleskopkronen bestehen aus zwei Teilen: Das Innenteleskop ist fest auf dem präparierten Zahn einzementiert. Darauf wird – ähnlich wie ein Lego-Baustein auf einen anderen – eine Außenteleskopkrone, die mit dem herausnehmbaren Zahnersatz verbunden ist, geschoben. Teilprothesen und abnehmbare Brücken erhalten so stabile Stützpfeiler.
Edelmetallfreie Brücken
Wenn neben einer Zahnlücke gesunde Zähne fest im Kiefer stehen, kann eine festsitzende Brücke die Funktionalität des Gebisses wieder vollständig herstellen. Der Zahnarzt setzt dabei jeweils eine Krone auf die gesunden Nachbarzähne. Das Brückenglied, das die Lücke füllt, verbindet er dann mit sogenannten Brückenankern. Die preiswerteste Lösung ist dabei eine aus einer Kobalt-Chrom-Legierung hergestellte silberfarbene Brücke. Solche Brücken erfüllen alle Ansprüche an eine gute Funktionalität. Wer Wert auf mehr Ästhetik legt, kombiniert die Lösung aus Kobalt-Chrom an sichtbaren Stellen mit einer Verblendung.
Brücken aus Verblend-Metall-Keramik
Die ästhetisch eleganteste Lösung zur Herstellung einer Brücke ist die Vollverblendung eines Metallgerüsts mit Keramik. Auf das Gerüst wird in einem aufwendigen Schicht- und Brennverfahren Keramikmasse aufgebracht und zu einem Zahn geformt, der in Kontur, Farbe und Oberfläche den natürlichen Zähnen nahezu entspricht. Keramikverblendungen zeichnen sich durch sehr gute Gewebeverträglichkeit aus, verbinden sich sicher mit dem Metallgerüst und überzeugen durch eine sehr glatte, Beläge abweisende Oberfläche.
Teilkronen – Edles Metall ergänzt den Zahn
Manchmal ist ein Zahn nicht so stark beschädigt, dass man ihn mit einer Krone vollständig umkleiden muss. Dann sind neben großen gegossenen Füllungen wie Inlays, Onlays oder Overlays Teilkronen eine gute Lösung. Je nach Ausdehnung der Kronenpräparation spricht man auch von Halb- und Dreiviertelkronen. In nicht direkt sichtbaren Bereichen wird häufig Gold für die Teilkrone verwendet.
Teilkronen – Auch Keramik kommt zum Einsatz
Alternativ zu einer Teilkrone aus Edelmetall bevorzugen Patienten besonders in sichtbaren Bereichen Teilkronen aus Keramik. Bei allen Teilkronen ist zu beachten, dass eine besonders gute Mundhygiene und ein ansonsten kariesresistentes Gebiss Voraussetzung ist.Der Vorteil einer Teilkrone: Die Zahnsubstanz wird geschont, die Stabilität des natürlichen Zahns ist annähernd wieder hergestellt.
Textquelle: Initiative proDente