Nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen

Mc ist „in“, Mc ist schnell und Mc suggeriert, preiswert zu sein.

Was im Namen einer bekannten Fast-Food-Kette ein Markenzeichen ist, weil genormte Ess- und Ausstattungsstandards überall auf der Welt für den gewünschten Wiedererkennungswert sorgen, versuchen Geschäftemacher geschickt kopiert auf die Behandlung mit Zahnersatz zu übertragen.

Der von täglich steigenden Kosten genervte Patient nimmt die Botschaft willig auf und vergisst dabei, dass eine Behandlung mit Zahnkronen und Zahnersatz das Ergebnis einer sehr individuellen Untersuchung, Planung und Behandlung ist. Da spielen neben individuellen Aspekten die Farbe, die Ästhetik, das verwendete Material, derFertigungsprozess, die Haltbarkeit und natürlich auch die Nachsorge bei Problemen eine wichtige Rolle. 

„Wir beobachten angesichts des provozierten Trends, Zahnersatz im Ausland fertigen zu lassen, mit großer Sorge Meldungen über Produktrückrufaktionen weltweit operierender Unternehmen“, so Dr. Jobst-W. Carl, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KZVN). Da muss z.B. in China produzierte Zahnpastavom Markt genommen werden, weil giftige Chemikalien enthalten waren. Ähnlich lief es mit verunreinigten Medikamenten, vergifteter Tiernahrung oder mit „Industrieabfällen“ bzw. mit Nudeln gefüllten Plüschtieren.

„Zahnersatz zum Nulltarif“ – solche werbewirksamen Slogans haben für Patienten verständlicherweise Ihren Reiz. „Wer sich dafür entscheidet, sollte sich aber auch der möglichen Risiken bewusst sein“, so Dr. Carl weiter. Eine „Nulltarif-Lösung“ bietet in der Regel über den Spareffekt hinaus eben keine funktionell und ästhetisch optimierte Lösung für den Patienten. Sie muss sich an der „ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen“ Grundversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung orientieren.

Zahnersatz „ohne Zuzahlung“ lässt sich grundsätzlich nur dann realisieren, wenn das Bonusheft 10 Jahre in Folgelückenlos geführt wird und die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt erfolgt sind. „Der sitzt nun mal nicht in China oder sonst wo in der Welt, sondern ist der fachkompetente Ansprechpartner vor Ort, der leider oft erst dann „ins Boot geholt wird“, wenn beim „Zahnersatz ohne Zuzahlung“ Probleme auftreten. Und diese sind durchaus nicht selten, wie eine Untersuchung der Universität Mainz aus Daten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) belegt. Anstelle der im Vorfeld suggerierten Kostenersparnis kam es zumindest für diese Patienten zu einer deutlichen, nicht nur finanziellen Mehrbelastung.

Fazit: Eine optimale, gesundheitlich unbedenkliche und langlebige Versorgung mit Zahnersatz ist nur dann gewährleistet, wenn diese aufgrund einer umfassenden Untersuchung und Beratung unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten und Wünsche des Patienten geplant wird. Ein vertrauensvolles Arzt- Patientenverhältnis ist dazu wesentliche Voraussetzung und eine langjährige Zusammenarbeit mit einem zahntechnischen Labor ein weiterer Garant.

Quelle: Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN)

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