56 % der Deutschen sind laut einer von proDente e.V. durchgeführten Studie unzufrieden mit den eigenen Zähnen.
Die Gründe sind vielseitig: entweder sind die Zähne schief, zu dunkel oder ein Stück ist abgebrochen und stört den harmonischen Gesamteindruck. Dies betrifft in erster Linie die Frontzähne. Denn – man kann sie vor seinem Gesprächspartner wohl kaum verbergen. Das muss aber auch gar nicht sein. Denn die moderne Zahnmedizin und Zahntechnik setzt zunehmend Keramik-Veneers ein, die zahlreichen Übeln zugleich Abhilfe schaffen.
Veneers sind nahezu transparente, hauchdünne Verblendschalen aus Keramik, die auf die Oberfläche verfärbter oder abgebrochener Zähne geklebt werden und für eine harmonische Zahnreihe sorgen. „Das Material erlaubt eine exakte Anpassung an die eigenen Zähne: Farbe und Oberflächenstruktur können mit modernen keramischen Werkstoffen am besten nachgeahmt werden“, erläutert Dr. M. Oliver Ahlers, proDente-Experte und Oberarzt am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. So entstehen im Meisterlabor des Zahntechnikers filigrane und lichtdurchlässige Verblendschalen, die – einmal aufgeklebt – nicht mehr von den eigenen Zähnen zu unterscheiden sind. Wegen dieser positiven ästhetischen Wirkung eignet sich diese Art der Versorgung besonders im Frontzahnbereich.
Anfangs hat man Veneers nur aus ästhetischen Gesichtspunkten angewendet, zum Beispiel bei hässlichen Zahnverfärbungen oder um Lücken zu verdecken. Inzwischen hat man festgestellt, dass moderne Keramik-Veneers viel mehr leisten. So werden sie heutzutage auch zu restaurativen Zwecken, etwa bei abgebrochenen Zahnecken, bei Kariesoder Frakturen, eingesetzt. Auch im Rahmen der funktionellen Wiederherstellung des Kauvermögens können mit Veneers gute Erfolge erzielt werden. Immer mehr Zahnärzte verfügen über eine spezielle Software, welche das Behandlungsergebnis im Vorfeld darstellt und so einen Vergleich mit dem Ist-Zustand möglich macht.
Keramik gewährleistet Haltbarkeit und Bioverträglichkeit
Die Behandlung des betroffenen Zahns ist weniger aufwendig und zusätzlich zahnsubstanzschonender als bei der Vorbereitung für eine Krone. Um Keramik-Veneers aufzukleben, wird lediglich eine dünne Schicht von etwa 0,5 mm vom Zahnschmelz abgetragen, und das auch nur im sichtbaren Bereich.
Darüber hinaus erfüllt Keramik eines der wichtigsten Kriterien in der modernen Zahnmedizin: „Keramik liegt mit Abstand an der Spitze der Bioverträglichkeit“, so Dr. Ahlers. „Keramikwerkstoffe besitzen von Natur aus eine so geringe Löslichkeit, dass sie für die Verwendung im Mund bestens geeignet sind.“ Gesundheitliche Beeinträchtigungen bis hin zu allergischen Reizungen sind mit modernen Keramikstoffen kein Thema mehr. Zudem stehen Veneers für eine lange Haltbarkeit: bei exakter Anwendung halten sie bis zu 12 Jahren und bedürfen keiner besonderen Pflege, die über die bekannte Mundhygiene hinausgeht. Mit den eigenen Zähnen können sie sich also durchaus messen!
Professionelle Maßarbeit schafft höchste Qualität
Von Zahnarzt und Zahntechnikermeister erfordert das Herstellen und Aufkleben der Verblendschalen präzise Maßarbeit in enger Abstimmung und ist daher sehr zeitaufwändig – und nicht ganz preisgünstig. „Die Kosten pro Veneer liegen bei 700 bis 1000 Euro. Etwa die Hälfte davon entfällt auf die zahntechnische Herstellung.“ Im Rahmen der Kostenübernahme durch die Kassen weist Dr. Ahlers aber auf eine wichtige Neuerung hin: „Die gesetzlichen Krankenkassen haben diese Kosten bisher nicht übernommen. Seit Jahresbeginn hingegen ist eine Kostenbeteiligung der Kassen im Rahmen der Festzuschussregelung möglich. Das bedeutet, der Patient kann sich, sofern eine medizinische Notwendigkeit besteht, für ein Keramik-Veneer oder eine andere Behandlungsform entscheiden.“
Textquelle: proDente e.V.