Zähneknirschend nimmt man etwas hin
– diese alte Redensart beschreibt treffend ein Phänomen, an dem viele Menschen leiden: nächtliches Zähneknirschen, oder auch Bruxismus, so der Fachbegriff. Nachts werden Probleme buchstäblich immer und immer wieder durchgekaut.
Häufig bemerkt man die Aktivitäten im Schlaf erst dann, wenn die Zähne darunter leiden und starke Abnutzungserscheinungen zeigen oder wenn die vom Knirschen ausgelösten Spannungsschmerzen der Kopf- und Nackenmuskulatur unerträglich werden. Die Ursache sind oft psychische Belastungen wie Stress.
Bekämpfen kann man die Symptome mit Hilfe einer Kauschiene und verschiedenen Entspannungstechniken.
Eigentlich sind unsere Zähne zum Beißen und Kauen von Nahrung da. Einige Menschen aber knirschen und mahlen nachts unbewusst mit den Zähnen, weil sie an einer Sache „schwer zu knabbern“ haben – und schädigen sich damit ihr Gebiss. „Nach Schätzungen ist etwa jeder 20. betroffen“, so Dr. Rüdiger Butz von der Initiative proDente. „Die Gründe müssen allerdings nicht zwangsläufig psychischer Natur sein, sondern können auch in einer Fehlstellung des Gebisses liegen. Auch schlecht sitzender Zahnersatz ist manchmal schuld.“ Woher das Knirschen auch kommt: „Bruxismus“ stört nicht nur den Schlaf, sondern kann auf Dauer auch zu schweren körperlichen Schäden führen.
Knirschen macht Gebiss und Muskeln krank
Starke „Knirscher“ setzen ihre Zähne und ihr Kausystem einem enormen Druck aus: Bis zu 300 Kilo bei Frauen und sogar bis zu 400 Kilo bei Männern müssen die Zahnreihen nachts dann aushalten.
Am Tag, bei wachem Bewusstsein, würde wohl kaum jemand einen solchen Kraftakt absichtlich fertig bringen. Kein Wunder also, dass Zähne und Kiefergelenk enorm darunter leiden. Starker Abrieb an Schneidekanten und Kauflächen, Risse im Zahnschmelz, Zahnfleischbluten und lockere Zähne sind die Folgen des Knirschens. Im schlimmsten Fall werden über Monate und Jahre die Zähne bis auf den Stumpf abgerieben. Durch das Pressen und Beißen entstehen aber nicht nur Schäden am Gebiss: Die starke Anspannung der Muskeln kann auch Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich sowie in der Schläfen- und Ohrengegend auslösen. „Viele Menschen reagieren mit starken Kopfschmerzen, die auch zu Seh- und Konzentrationsstörungen führen können“, berichtet Dr. Butz.
Eine Gebissschiene verschafft Linderung
Erste Hilfe bei nächtlichem Zähneknirschen bietet eine Aufbiss-Schiene, die die Zähne und das Kiefergelenk entlastet und so das unerwünschte Knirschen und Mahlen verhindert – der „Knirscher“ wird vor sich selbst geschützt. Wichtig ist dabei die genaue Analyse der Ursachen durch den Zahnarzt und die individuelle Justierung von Ober- zu Unterkiefer bei der Anfertigung der Aufbiss-Schiene. Beides ist im Regelfall nur durch den Einsatz spezieller instrumenteller Analysemethoden zu erreichen. Ergänzt werden kann diese Behandlung durch eine spezielle Physiotherapie zur Lockerung der Kiefermuskeln. Zusätzlich werden gegen Bruxismus auch autogenes Training und Entspannungsübungen empfohlen. In schweren Fällen kann psychotherapeutische Unterstützung erforderlich sein.
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Textquelle: proDente e.V.